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Preisträgerin Paul Boesch Kunstpreis 2023

Senam Okudzeto

Die Jury der Paul Boesch Stiftung freut sich ausserordentlich, Senam Okudzeto mit dem Paul Boesch Preis 2023 auszuzeichnen.

Die Arbeit der US-britischen Künstlerin, Autorin und Kunstvermittlerin aus Basel, Senam Okudzeto (*1972) umfasst künstlerische Werke, wissenschaftliche Texte und Studien.  Ihr Themenspektrum ist ebenso vielfältig wie die von ihr eingesetzten Medien – diese reichen von Malerei und Film über Installationen und Texten bis hin zur sozialen Skulptur. Mit ihrem «Afro-Dada» sucht die Künstlerin nach unerwarteten Verbindungen zwischen Identitätspolitik und materieller Kultur und hinterfragt sozioökonomische und politische Strukturen. Ihr Ziel ist es unter anderem, vergessene Geschichten des heutigen Westafrikas und seiner Diaspora in der materiellen Kultur und Architektur sichtbar zu machen.

Okudzetos Sicht auf diese Themen ist stark geprägt von ihrer fluiden Identität und ihrer Identifikation als Westafrikanerin, die zugleich Europäerin ist und US-amerikanische Wurzeln hat. Die Wirtschaft betrachtet sie als Archiv sozialer Beziehungen und diese Sichtweise ist ebenso mit ihren Analysen über Feminismus, die afrikanische Moderne oder die materielle Kultur verwoben wie mit psychoanalytischen Studien, allen voran jene von Jacques Lacan.

Okudzeto erwarb ihren Doktortitel in Kulturwissenschaften am Birkbeck College, University of London. Zuvor schloss sie ihr Studium am Royal College of Art in London ab. Sie unterrichtete selbst über Afrikastudien, Architektur, Kunstgeschichte und -theorien, unter anderem an der Universität und der Hochschule für Gestaltung in Basel. Darüber hinaus war sie die Gründerin und Leiterin der NGO Art in Social Structures (AiSS). Diese ermöglichte und unterstützte Kulturerbe-Initiativen in Ghana und realisiert Projekte im Bildungsbereich. Die Künstlerin wirkte zudem von 2012 bis 2014 als Vorstandsmitglied des Global Agenda Council for the Role of the Arts in Society beim World Economic Forum in Genf. Zuletzt war im Kunstmuseum Basel die von ihr initiierte und mitkuratierte Ausstellung «Fun Feminism» (September 2022 bis März 2023) zu sehen.

Für ihr Werk und ihr Engagement wurde Senam Okudzeto mehrfach ausgezeichnet, darunter mit einem Forschungsstipendium des Radcliffe Institute for Advanced Study, Harvard University, USA (2003–2004), mit einem Graham-Foundation-Stipendium für ihr Projekt «Geomancy, Modernity and Memory: Unofficial and Unrecognized Historic Civic Centers in Ghana» (2017), mit dem Edith Bloom/Jesse Howard Junior-Stipendium der American Academy in Rom (2015–2016) oder mit einem Stipendium der Pollock-Krasner-Foundation im Jahr 2002. Zudem war sie Artist in Residence der Stiftung Laurenz-Haus, Basel (2002), des Binz, Zürich (2003) und des Studio Museum in Harlem, New York (2000–2001).

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