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Preisträger Paul Boesch Kunstpreis 2021

Manuel Burgener

Die Jury der Paul Boesch Stiftung freut sich ausserordentlich, Manuel Burgener mit dem Paul Boesch Preis 2021 auszuzeichnen.

Leere durchweht Manuel Burgeners Werke. Da ist was, und trotzdem zeigt sich wenig. Das Wenige zeigt sich grosszügig, aber auch schroff. Doch adressiert es nur jene, die schauen. Nichts drängt sich hier auf, wer sich nicht hinwendet, wird wenig entdecken.
Burgener reduziert, trägt aber nichts ab, was schon da wäre, denn sein Ausgangspunkt ist das Vorhandene. Ihm zollt er feinfühlig Respekt. Seine an die Minimal Art anknüpfenden Skulpturen und Raumsituationen gehen auf die Leere im Vorhandenen zu, behaupten darin eine Form, eine Situation. Sie erzeugen Körper im Vakuum, um sie dann wieder verschwinden zu lassen. Die Konstellationen von Burgener sind fragil und instabil. Die aufscheinenden Dinge zeigen einem, dass sie schon morgen nicht mehr sein könnten.
Mehr und mehr verwendet der Künstler Glas und durchsichtige Kunststoffe als Material, manchmal entsteht der Eindruck auch diese würden bald nur noch Gesten mit Licht und Luft weichen. Eine durchsichtige Plastikfolie wird von einer Vakuumpumpe flach an die Wand gepresst. Die Wand bleibt weiss, schimmert leicht und hat Falten. Wird der Luftentzug entzogen, schrumpft das Gebilde in sich zusammen. Nichts bleibt von diesem Nichts übrig. Burgeners Behauptungen von Form, die in der Luft liegende Destabilisierung, lässt nicht kalt. Was er als Zerbrechlichkeit des Realen rahmt, macht Angst, lässt allein und weist ab. Aber nicht zwangsweise, sie kann auch einladen, freimachen, entlasten. Manuel Burgener fordert heraus, denn in der Erfahrung seiner kühl wirkenden Situationen und Objekte wird man mit eigenen Belastungen und Vorstellung, was Kunst zu vermitteln und zu verkörpern habe konfrontiert, und doch fühlt sich das, auf was er einen zurückwirft, auch sehr warm an.

Kurzer CV:

Manuel Burgener wurde 1978 in Thun geboren. Von 2001 bis 2004 studierte er an der Hochschule der Künste Bern, Fine Arts. Er lebt in Bern.

Einzelausstellungen (Auswahl)

2021 „Time“, Secret Place, Biel
2020 „Daily Dose“ mit Paul Czerlitzki, Salon des Amateurs, Kunsthalle und Kunstverein Düsseldorf
2019 „Disbelief“, EAC, Porrentruy
2019 „Interlude“, Galerie Maria Bernheim, Zürich
2018 „Ojingeo“, Centre D`Art Pasquart, Biel
2017 „Untitled“, Galerie Maria Bernheim, Zürich
2015 „Untitled“ Kunsthalle Sao Paolo
2014 „Untitled (blue)“, Galerie Luis Campagna, Berlin
2013 „Manuel Burgener“, Galerie Cathrine Bastille, Brüssel
2013 „Ich laufe nicht auf einem Bein“, S.M.A.K., Ghent
2010 „Untitled“, Kunsthalle Bern

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2021 „visible enviable“, Barbé- Urban Galerie, Ghent
2020 „Kasten“ Stadtgalerie Bern
2019 „Jahresgaben“, Kunstverein Bielefeld
2019 „Kantonale“, Kunsthalle Bern
2018 „Fragments“, Site 131, Dallas
2018 „Die Zelle“, Kunsthalle Bern
2017 „Interieurs“, Galerie Maria Bernheim, Zürich
2017 „Fenster zur Gegenwart“, Kunstmuseum Bern
2017 „What’s wrong“, Kunsthalle Nord, Aalborg
2017 „Alluring Shapes, tempting space“, Galerie Eva Meyer, Paris
2016 „Der Tag der doppelten Morgendämmerung“, Fugitif, Leipzig
2015 „White noise“, Kunsthaus Glarus
2014 „Credit to Edit“, Cneai, Paris

Preisverleihung
Paul Boesch Kunstpreis 2021

Manuel Burgener

Dienstag, 24. August 2021, 19.00 Uhr
Kunsthalle Bern
Helvetiaplatz, 3005 Bern

Der Paul Boesch-Kunstpreis wird jährlich einer Künstlerin / einem Künstler im Bereich der bildenden Künste verliehen. Mit dem Paul Boesch Kunstpreis 2021 wird das Schaffen von Manuel Burgener ausgezeichnet. Die Paul Boesch Stiftung vergibt auch Förderpreise und Projekt-Förderbeiträge an einzelne Lernende oder Gruppen der Schule für Gestaltung Bern und Biel.

Boesch-Einladung-2021.pdf
Boesch-Förderpreise-2021.pdf

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